Welt Elefanten Tag
Der Welt-Elefantentag ist eine internationale Veranstaltung, die jedes Jahr am 12. August stattfindet und der Erhaltung und dem Schutz der Elefanten gewidmet ist. Ziel ist es, ein Bewusstsein über die Bedrohung afrikanischer und asiatischer Elefanten zu schaffen.
Obwohl es in geschützten Parks noch viele Elefanten zu sehen gibt, ist es Teilnehmern einer Safari oft gar nicht bewusst, dass es sich um eine höchst gefährdete und vom Aussterben bedrohte Tierart handelt.
Etwa 10-15000 werden jedes Jahr von Wilderern getötet. Der WWF geht sogar von ca. 20000 getöteten Elefanten aus. Nach dem letzten Census 2016 ging man von ca. 350000 Elefanten in Afrika us. Die Zahl hat aber bis jetzt mit Sicherheit weiter abgenommen.
Allein zwischen 2006-2015 ging der Bestand afrikanischer Elefanten um etwa 111.000 zurück. Hält dieser Trend an, besteht die Gefahr, dass Elefanten auf dem afrikanischen Kontinent praktisch ausgerottet werden und nur noch in kleinen, stark geschützten Gebieten überleben können.
Cath Lawson, WWF
Es werden jetzt mehr afrikanische Elefanten gewildert als geboren. Niemand will in einer Welt ohne Elefanten aufwachsen, und die Uhr tickt, um sie zu retten.
Afrikanische Elefanten kommen in 37 Ländern südlich der Sahara vor, aber in sieben Ländern wurden sie in den letzten 12 Jahren bereits ausgerottet: Elfenbeinküste, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Nigeria, Sierra Leone und Togo.
Weniger als ein Viertel der Elefanten lebt in geschützten Gebieten, und nur etwa 30% der Verbreitungsgebiete afrikanischer Elefanten sind offiziell geschützt.
Elfenbeinhandel
Hauptgrund für die Wilderei ist das Elfenbein. Der Preis ist in nur 30 Jahren um 1000% gestiegen. Treibende Kraft für den Preisanstieg sind die starke Nachfrage in Asien – hauptsächlich China – und das weltweite Verbot des Handels mit Elfenbein. Das Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten (CITES) wurde 1989 erlassen. Leider hat dieses Verbot die Elefantenwilderer nicht aufgehalten und sie sind für einen Rückgang der weltweiten Elefantenpopulation um jährlich 8% verantwortlich.
Aber trotz der deprimierenden Zahlen gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer. Der Höhepunkt der Wilderei war 2011/12 erreicht und ist seitdem leicht gesunken. Das 2018 in China verhängte Verbot des inländischen Elfenbeinhandels gilt als historischer Schritt. UK hat 2019 ein äußerst striktes Verbot erlassen, welches im Mai diesen Jahres durch einen Gerichtsbeschluss endgültig bestätigt wurde. Auch in Thailand, einem der ganz großen Abnehmer und Umschlagplatz für Elfenbein trifft man Maßnahmen gegen den Handel und Schmuggel.
Aber trotzdem sterben pro Jahr immer noch mehr Elefanten, als geboren werden!
Lösungsansätze
Es hat sich gezeigt, dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen und wenn der Preis steigt, steigt auch die Gefahr der Wilderei. Außerdem sind Armut und Korruption direkt mit dem Ausmaß der Wilderei gekoppelt. Eindämmung der Wilderei und nachhaltiger Schutz der Tiere sind ohne Bekämpfung der Armut nicht möglich!
Die Wilderei kann langfristig gestoppt werden durch:
- Reduktion der Nachfrage
- Kontrolle des Angebots und der Lieferketten
- Bekämpfung von Armut und Korruption
Programme zur Weiterbildung und Sensibilisierung potentieller Kunden, Aufstellung von Einheiten zur Bekämpfung der Wilderei, verstärkte Kontrollen an Landesgrenzen usw. kosten sehr viel Geld. Einen beträchtlichen Teil der Kosten trägt die Tourismusindustrie durch Spenden und finanzielle Unterstützung vieler Projekte.
In den Parks und in deren Umgebung lebt der größte Teil der Bevölkerung direkt oder indirekt vom Tourismus. Er bietet meistens die einzige Einnahmequelle und Möglichkeit, der Armut zu entgehen.
Die Corona-Pandemie hat daher fatale Auswirkungen auf den Tierschutz in Afrika. Durch den Zusammenbruch des Tourismus wird die Wilderei zunehmend zu einer alternativen Einnahmequelle und ist oft auch die einzige Möglichkeit der Nahrungsbeschaffung.
Die Zukunft der Elefanten und vieler anderer bedrohter Tierarten sieht daher nicht rosig aus.
Elefantensterben in Botswana
Vor einigen Monaten ist das mysteriöse Elefantensterben in Botswana in die Schlagzeilen der internationalen Presse geraten und ich möchte kurz darauf eingehen.
Seit März sind ca. 300 Elefanten verendet und die Gründe dafür sind immer noch nicht klar (Stand Anfang August 2020). Inzwischen kann man aber einige Ursachen ausschließen. Es ist weder Anthrax (Milzbrand) und auch Wilderei durch Vergiften mit Cyankali, wie in den letzten 10 Jahren immer wieder in Zimbabwe geschehen, kann man ausschließen. Alle Kadaver waren intakt und besaßen noch ihre Stoßzähne.
In Laboratorien in Südafrika, Kanada, Zimbabwe und den USA wurden Proben auf Pestizide untersucht und man hat keine Rückstände gefunden.
Man vermutet nun eine Vergiftung durch natürliche Gifte, die z.B. durch Bakterien in stehenden Gewässern produziert werden können. Das sind bis jetzt Vermutungen und die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen.
Quellenangaben
BBC
Science Daily
Petpedia
Poachingfacts
Nature
National Geographic
CNN
Cites
Science Alert