Welche Highlights man auf seiner ersten Garden Route Tour kennenlernen sollte
Es gibt natürlich nicht DIE Top 5 Garden Route Highlights, die für alle gelten und zutreffen. Zu unterschiedlich sind die Ansprüche und Vorlieben. Wer Strände über alles liebt, wird nicht in die Kleine Karoo fahren, wer es etwas ruhiger mag, wird Wilderness den quirligen Orten Knysna und Plettenberg Bay vorziehen und eingefleischte Golfer haben eine ganz andere Meinung über George, als Urlauber denen es mehr um Sightseeing geht.
Trotzdem gibt es für diejenigen, die die Garden Route das erste mal erleben möchten doch einigen Dinge, die man gesehen haben sollte und an diejenigen wendet sich dieser Artikel. Es geht mehr um Orte, Regionen, Landschaften und Strecken, als um Aktivitäten und Geheimtipps. Darauf werde ich in einem späteren Artikel sicher noch detaillierter eingehen. Ich beschränke mich bei der Auswahl der Garden Route Highlights auf die klassische Gardenroute bis zur Paul Sauer Brücke und auf die Kleine Karoo.
Wieviel Zeit sollte man für die Garden Route Highlights einplanen?
Zwei Fragen werden am Anfang der Reiseplanung oft gestellt: wann ist die beste Reisezeit und wie lange brauche ich, um die Garden Route kennenzulernen. Man sollte mindestens 5 Tage veranschlagen (ohne Port Elizabeth und die Game Reserves wie z.B. Addo). Dann schafft man die wichtigsten Garden Route Highlights auf einer geführten Tour und als auch als Selbstfahrer. Generell sollte man als Selbstfahrer mit einem Mietwagen etwas mehr Zeit einplanen. Die meisten machen eine Rundreise von Kapstadt aus und das macht auch Sinn. Dabei ist es egal, ob man zunächst in die Kleine Karoo fährt und dann an die Küste oder umgekehrt. Eine andere Alternative ist eine Einwegtour von Kapstadt nach Port Elizabeth oder umgekehrt. Dabei sollte man bedenken, dass Port Elizabeth keine sehr attraktive Stadt ist. Die Industriestadt ist lediglich Anfang oder Ende einer schönen Tour, nicht das Ziel. Interessant sind dann erst wieder die Nationalparks östlich von Port Elizabeth. Wenn man die mit einbeziehen möchte, sollte man als Selbstfahrer ca. 10 Tage einplanen.
Hier meine Top Five Garden Route Attraktionen (alphabetisch geordnet):
Knysna und Umgebung
Ich gebe zu, ich habe ein Schwäche für Knysna und ziehe den Ort jedem anderen an der Garden Route vor. Warum?
Zum einen liegt Knysna sehr zentral. Die ebenfalls schönen Orte Wilderness und Plettenberg Bay sind nur 50 bzw. 30 km entfernt und schnell zu erreichen. Von Knysna aus kann man die ganze Region und den Lakes District bequem in Tagestouren erkunden und muss nicht immer den Standort wechseln.
Darüber hinaus hat Knysna selbst sehr viel zu bieten. Der Ort liegt direkt an einer Lagune und der Ausgang zum Meer, die sogenannten ‘Heads’ sind spektakulär. Nicht weit entfernt bei Brenton on Sea beginnt ein kilometerlanger Sandstrand bis hin zu Buffelsdrift und dem Goukamma Nature Reserve. Im Knysna Forest kann man kurze Spaziergänge bis hin zu längeren Wanderungen machen und Mountainbiker freuen sich über ein großes Netz an MTB-Trails. Wer also gerne etwas in der freien Natur unternimmt, der kommt hier voll auf seine Kosten. Für das leibliche Wohl sorgen viele ausgezeichnete Restaurants. Golfer finden mit gleich drei Golfclubs genügend Möglichkeiten, ihrem Sport nachzugehen.
An dieser Stelle kurzes Wort zu den beiden anderen Alternativen in der Nähe:
Wilderness ist deutlich kleiner und ruhiger. Das Angebot an Restaurants ist nicht ganz so groß, aber dafür liegt der Strand näher (im Vergleich zu Knysna) und ist noch weitläufiger. Das Angebot an Wassersport- und anderen Outdooraktivitäten ist ebenfalls sehr reichhaltig und wer hier einige Tage verbringt, wird keine Langeweile haben.
Fazit: Wer mehr Ruhe mag ist hier vielleicht besser aufgehoben als in Knysna oder Plett.
Plettenberg Bay gilt als der schönste Badeort Südafrikas. Die weitläufigen Strände und ein großes Angebot an Boutique Hotels, Lodges und Gästehäusern unterstreichen das. Im Sommer herrscht hier mehr das Flair eines Badeortes als in Knysna. Wenn die Hauptsaison vorbei ist, macht es auf mich einen eher verlassenen Eindruck. Aber das ist meine persönliche Einschätzung.
Fazit: Wer näher an Stränden wohnen und Strandleben genießen möchte, der sollte Plett anstelle von Knysna als Standort wählen.
Oudtshoorn und Umgebung
Oudtshoorn ist das Zentrum der Kleinen Karoo und das Zentrum der Straußenzucht. Auf vielen Farmen werden informative Touren angeboten, auf das unsinnige Straußenreiten sollte man allerdings verzichten. Wie in jedem der etwas größeren Orte auf der Garden Route gibt es viele gute Unterkunftsmöglichkeiten und Restaurants. Neben den Straußenfarmen ist die zweite Attraktion von Oudtshoorn die Tropfsteinhöhle ‘Cango Caves’. Viele Urlauber bleiben nur eine Nacht und besuchen eine Straußenfarm und die Höhlen. Das ist aber sehr schade und man sollte besser zwei Übernachtungen buchen. Die Schönheit der Gegend erschließt sich erst auf einer Tagestour über den Swartberg Pass nach Prince Albert und zurück durch das Prince Albert Valley und die beeindruckende Schlucht Meiringspoort nach Oudtshoorn. Die Tour ist ca. 170 km lang und inkl. Besuch der Cango Caves gut an einem Tag zu schaffen. Ich würde empfehlen, im Uhrzeigersinn zu fahren. Die Fahrt von Süden über die Swartberge ist bereits beeindruckend, aber auf der spektakulären Abfahrt nach Norden wird man immer mehr in den Bann dieses historischen Passes gezogen. Für mich ist diese Tour eine der schönsten im Western Cape.
Plettenberg Bay mit dem Robberg Nature Reserve
Plettenberg Bay kann in einem Atemzug mit Knysna genannt werden. Die beiden Orte liegen nur 30 km auseinander und ähneln ich sehr. Plett ist mehr ein Badeort und in den Sommermonaten fast noch lebhafter als Knysna, aber dafür ist in der Nebensaison deutlich weniger los. Das Angebot an Restaurants und Freizeitaktivitäten ist ähnlich wie in Knysna.
Ein wahres Kleinod ist das Robberg Nature Reserve. Es liegt nur wenige Kilometer vom Zentrum entfernt und man kann dort unterschiedlich lange Wanderungen machen. Schon der 45-minütige Spaziergang bietet grandiose Ausblicke. Ich kenne wenige Spaziergänge, die in so kurzer Zeit so viele verschiedene Eindrücke liefern. Mit etwas Glück kann man sogar Haie sehen, die durch die Robbenkolonie angelockt werden.
Route 62
Bei der Route 62 kann man wirklich sagen ‘Der Weg ist das Ziel’. Die Straße verläuft durch die Kleine Karoo von Montagu bis nach Uniondale. Am interessantesten ist der Streckenabschnitt von Montagu bis Oudtshoorn. Man fährt durch eine hügelige, halb aride Landschaft, meistens im Süden und Norden durch zwei lange Bergketten eingerahmt.
Kleine Orte wie Barrydale, Ladismith und Calitzdorp laden mit ihren vielen Coffee Shops, Läden und Restaurants zum Verweilen ein. Wer eine Rundreise macht, sollte unbedingt diese Strecke befahren, um das Flair der Kleinen Karoo kennen und lieben zu lernen.
Bei einer Einweg Tour muss man sich entscheiden, ob man lieber in Küstennähe fahren möchte oder im Landesinneren.
Tsitsikamma National Park mit Storms River Mouth
Den Tsitsikamma National Park sollte man auf keinen Fall auslassen, obwohl es in der Hauptsaison manchmal zu längeren Wartezeiten am Eingang kommen kann. Dieser Küstenabschnitt und die Flussmündung Storms River Mouth mit den Hängebrücken sind einfach zu beeindruckend und zu schön. Man kann einen Tagesausflug von Plett oder Knysna aus machen oder man legt hier einen Stopp ein, wenn man auf der Durchreise von oder nach Port Elizabeth ist. Es ist auch möglich, dort zu übernachten. Wer das vorhat, muss unbedingt vorbuchen, insbesondere für Termine in der Hauptsaison schon Monate oder besser ein Jahr im Voraus.
Der Weg zu den Brücken ist eine Wendepunktstrecke und wer sich nicht traut über die Hängebrücken zu gehen, muss da auch nicht rüber. Er kann einfach die Aussicht genießen und dann wieder umkehren.
Das wären aus meiner Sicht die Top Five Highlights der Garden Route. Man kann sich natürlich fragen, warum z.B. Mossel Bay nicht aufgeführt ist. Mossel Bay gehört zu den größeren Orten an der Garden Route, ist aber nicht sonderlich attraktiv und kann meiner Meinung nach nicht mit den anderen genannten mithalten. Ich kann jedoch sehr empfehlen, auf der Durchfahrt einen Stopp einzulegen und das Diaz Museum zu besuchen. Dort steht ein Nachbau der Caravelle, mit der Bartholomäus Diaz 1488 erstmals das Kap umrundet hat.
Zusammenfassung
Wer das erste Mal die Garden Route bereist, sollte die oben genannten Garden Route Highlights auf keinen Fall verpassen. Die Kleine Karoo mit Oudtshoorn; Knysna und Umgebung (Plettenberg Bay, Wilderness) und der Tsitsikamma National Park sind Attraktionen, die einfach dazu gehören. Wer mehr Zeit hat, kann das Programm natürlich vertiefen, es gibt viel zu entdecken. Ein Minimum an 5 Tagen sollte man veranschlagen, nach oben gibt es keine Begrenzung.